Die Italiener, speziell die Piemontesen lieben ausgedehnte, mehrgängige Mahlzeiten, und so servieren Trattorien und Restaurants meistens richtige Menüs, bestehend aus antipasti, einem primo, einem secondo und Dessert. Vorspeise und Dessert musst Du nicht unbedingt bestellen, aber wer dem Kellner mit einem „Für mich nur einen Teller Spaghetti“ kommt, darf sich nicht wundern, wenn der mit gastronomischer Verachtung reagiert. Du kannst jedoch versuchen, von der Pasta nur eine halbe Portion zu bestellen. Und bevor Du beim Mittag-Essen eine Flasche Wein für 18,-€ bestellst, die nur 9,-€ wert ist, bestelle den offenen Hauswein (sfuso) für 4,-€, er könnte besser schmecken!
In italienischen Restaurants ist es üblich, dass für den ganzen Tisch nur eine Rechnung ausgestellt wird. Der Kellner kommt mit dem conto, das Rechengenie in Eurer Runde teilt die Summe durch die Zahl der Esser, und jeder zahlt seinen Anteil. So einfach ist das! Die deutsche Sitte, auf zehn Cent genau pro Person und nach Verzehr abzurechnen, stößt bei italienischen cameriere nur auf wenig Verständnis. Auch in einer Bar oder abends in der Pizzeria sollte man südländische Großzügigkeit walten lassen, statt umständlich Einzelgetränke zu bezahlen. Solange man sich mit den Runden abwechselt, kommt es eh auf das Gleiche heraus.
Wenn Du nach einem guten Mittags- (Pranzo) oder Abend-Menü (Cena) als "Deutscher Kaffee-Kenner" einen Cappuccino bestellst und die gesamte Restaurant-Manschaft zu grinsen anfängt, bist Du gemeint! Nach dem Essen trinkt der Italiener einen Cafe, also einen Espresso. Wem der zu stark ist, bestellt einen Lungo, ein Espresso mit doppelter Menge Wasser.
Casa Ravazza
Regione Dogliano 20
14041 Agliano Terme (AT)
info@casa-ravazza.com