Der Wein selbst ist integraler Teil der mediterranen Küche und Lebenskultur. Er begleitet die Gerichte eines Menüs, komplettiert das Geschmackserleben. Auch wenn das Wasser und der Wein schon lange die Rollen getauscht haben, ist der Wein von der italienischen Tafel nicht wegzudenken und begleitet deren Geselligkeit. Am Esstisch spielt sich der Großteil des Lebens der Familie ab. Die Nahrung nährt Körper, Familien- und Freundschaftsbande.
Barolo, „Wein der Könige“ oder auch „König der Weine“ wird er genannt. Nachdem auf Initiative der Marquise von Barolo, Giulia Falletti, begonnen wurde aus Nebbiolotrauben einen trockenen Wein nach dem Vorbild eines Bordeaux herzustellen, war der Barolo geboren. Die Savoyer am Hofe in Turin wurden seine Fans und erwarben selbst Weingüter in dieser Region und verhalfen dem Barolo zu Bekanntheit in adeligen Kreisen. Heute sind die Kriterien zur Herstellung als DOGC-Wein (Denominazione d’Origine controllata e garantita) streng geregelt: maximal 80 Doppelzentner pro Hektar Trauben ernten, mindestens zweijährige Lagerung in Eichen- oder Kastanienholzfässern, Alkoholanteil mindestens 13 %. Anfang August etwas ausgedünnt gedeihen die Trauben am besten: keine extreme Feuchtigkeit, kein starker Wind. Es sind genau elf Gemeinden südöstlich von Alba, die Nebbiolotrauben für die Produktion von Barolo anbauen dürfen.
Offizielles Geburtsjahr dieses Weines ist 1894, gleiche Trauben wie bei dem Barolo, aber angebaut nordöstlich von Alba, auf Hängen, die alle etwa fünfhundert Meter über dem Meeresspiegel liegen. Die Anforderungen an den DOGC-Wein sind ähnlich wie beim Barolo (mind. 12,5 % Alkohol), der Unterschied sind die Anbaugemeinden und die Entstehungsgeschichte.
Eine Rebsorte, die seit Ende des 18. Jahrhunderts in den Langhe angebaut wird, aber schon im 16. Jahrhundert finden sich Spuren des Barbera in den Unterlagen der Region. Typisch für diesen Wein ist seine Vielseitigkeit: Der Geschmack und der Duft ändern sich, dem Klima und dem Boden entsprechend. Während Barbera-Weine links vom Fluss Tanaro – das Roero-Gebiet – fein und sofort trinkfertig ist, muss er rechts davon, im Herzen des Monferrato, also auch um Casa Ravazza herum ähnlich wie ein Barolo oder ein Barbaresco, länger gelagert werden, um die überraschende Mächtigkeit zu erhalten.
Der Dolcetto ist wohl um das Jahr 1000 im Piemont, im Monferrat entstanden, und gilt als typischste Weinrebe des Piemont. Die ersten schriftlichen Erwähnungen stammen aus dem 18. Jahrhundert. Aufgrund des niedrigen Säuregehaltes sind Dolcetto-Weine leicht bekömmlich. Schon im, auf die Weinlese folgenden, Frühling ist der Dolcetto trinkfertig. Die sieben verschiedenen DOC-Weine unterscheiden sich etwas, allen gemeinsam jedoch ist ein, an Sauerkirsche erinnernden Duft und den dazu passenden leicht säuerlicher Geschmack.
Die Rebsorte Arneis stammt aus dem Monferrato, dem tiefer und südlicher gelegenen Hügelland oder aus dem Roero, dem westlich des Flusses Tanaro gelegenen Gebiets der Langhe. In Italien wird sie ausschließlich im Piemont angebaut. Hier wird sie auch als "Barolo Bianco" bezeichnet. Die ersten Spuren in Aufzeichnungen finden sich im 15. Jahrhundert. Die Qualität dieses Weißweines wurde erst kürzlich wieder entdeckt. Auf sandigen Böden angebaut ergibt die Rebe einen strohgelben Wein mit intensivem Duft exotischer Früchte.
Im lokalen Dialekt des Piemont bedeutet Arneis "Der kleine Schwierige" oder "Der Spitzbube" und galt am Anfang des 20. Jahrhunderts als fast ausgestorben. Die bestockte Fläche lag Anfang der 1990er Jahre bei lediglich noch 55 ha in der Provinz Cuneo. Im Jahr 2015 wurden wieder nahezu 1.500 ha erhoben.
Mit einem Aroma von Mandeln, grünem Apfel und Birnen, muten die guten Arneis-Weine der Qualität eines Sauvignon Blanc an. Im Sommer eine kühle Flasche Arneis zum Aperitivo oder zur Vorspeise sind mein persönlicher Geheim-Tip !!
Casa Ravazza
Regione Dogliano 20
14041 Agliano Terme (AT)
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