Das alte Marktstädtchen Nizza Monferrato in der Provinz Asti mit seinen schattigen Gassen, ist das wichtigste Zentrum in der Valle del Belbo, durch die der Strom Belbo und der Rio Nizza fließen.
Im Laufe seiner Geschichte diente es Piemontesen, Ligurern und Lombarden als Handelsplatz.
In der heute verkehrsberuhigten, von Arkaden gesäumten Innenstadt, finden sich einige Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch lohnen.
In Nizza Monferrato, das auf einer Höhe von 138 m über dem Meerespiegel liegt, leben heute über 10.000 Menschen. Die alte Handelsstadt dehnt sich über 30 qkm aus.
Geschichte:
Am 4. November wird hier jedes Jahr das Fest des Stadtpatrons, des Heiligen San Carlo Borromeo, gefeiert.
Sehenswert:
In der historischen Altstadt steht z.B. mitten auf der Piazza Martiri d’Alessandria der Palazzo del Comune aus dem 15. Jh. mit Aussichtsturm, ein Bauwerk aus dem Mittelalter. Auch Adels- und Kaufmannspaläste sowie Bogengänge säumen die Straßen der Stadt.
Das von Arturo Bersano eingerichtete Museo Bersano delle contadinerie e stampe antiche sul vino, ein berühmtes landwirtschaftliches Museum des Piemontes, präsentiert u.a. alte Stiche zum Thema des Weinbaus, alte Weinpressen und landwirtschaftliche Werkzeuge.
Francesco Cirio, ein Sohn der Stadt, erfand im 19. Jh. eine Methode zur professionellen Konservierung von Lebensmitteln. Cirio-Dosen mit geschälten Tomaten finden sich daher überall in der Stadt.
Das kleine, geschäftige Städtchen Canelli mit seinen zwei Ortskernen – Borgo im Tal und Villanuova auf der Anhöhe – war schon im Mittelalter eine Gegend, in der Wein angebaut worden ist. Heute ist Canelli eine der Hauptstädte des Asti D.O.C.G.-Gebietes.
Viele wichtige Weinproduzenten haben sich hier niedergelassen. Sie verarbeiten vor allem die Muskateller-Traube, aus der der berühmte Asti Spumante und Moscato d'Asti gewonnen werden. Im Zentrum der Stadt sind zahlreiche Kellereien zu sehen, von denen einige über kilometerlange Weinkeller verfügen.
Geschichte:
Das Stadtrecht erhielt Canelli im Jahr 961. Im ausgehenden Mittelalter wurde es zur Markgrafschaft erhoben, im 18. Jh. erblühte hier die Weinproduktion, die bis heute von sich reden macht.
Sein Schloss war häufig Austragungsort für Kämpfe im Monferrater Erbfolgekrieg. Im Jahr 1613 wurde die Stadt durch Habsburger aus Spanien belagert. Die Stadt Canelli konnte sich aber erfolgreich zur Wehr setzen.
Einmal im Jahr wird aus diesem Anlass – jeweils am dritten Wochenende im Juli – das bunte historische Spektakel Die Belagerung Canellis gefeiert. Bei dieser Gelegenheit kleidet sich die Bevölkerung in historische Kostüme und serviert und verzehrt Speisen aus dem 17. Jh.
Sehenswert:
Durch seine erfolgreichen Weinproduzenten, die herum kamen in der Welt, kam das Städtchen in Kontakt mit künstlerischen Strömungen und avancierte so bald zu einem wichtigen künstlerischen Zentrum des Jugendstils. Am Horizont über der Stadt, in der heute 10.900 Einwohner leben, thront ein altes Schloss – das Castello Gancia. Es wurde im 16. Jh. errichtet, im 20. Jh. aber grundlegend umgestaltet.
In der Nähe:
Wenn man von Canelli aus in Richtung Nizza Monferrato fährt, kommt man auch durch das schöne Weinanbaugebiet San Stefano Belbo. Hier stehen noch die Reste der Abtei S. Gaudenzio, in der drei schön dekorierte Apsiden aus dem 12. Jh. zu sehen sind.
Die Auffahrt nach Mombaruzzo lohnt sich: Der herrliche Ort in der Provinz Asti mit über 1.100 Einwohnern erstreckt sich über zwei Hügel.
Sehenswert: Zu besichtigen sind hier die im 16. Jh. erbaute gotische Kirche Sant'Antonio Abate und einige mittelalterliche Gebäude in der Altstadt.
Darüber hinaus ist Mombaruzzo für eine Köstlichkeit berühmt: seine köstlichen Amaretti! Drei Bäckereien im Ort sind auf die Herstellung der bekannten Bittermandelmakronen spezialisiert.
Etwas außerhalb findet man eine der bekanntesten Grappa-Destillerien Italiens, Berta. Ein Muß ! Gerne vereinbaren wir für Sie eine Führung mit anschließender Degustation.
Im Tal des Flusses Bormida, im südlichen Monferrato, findet man die Stadt Acqui Terme. Schon ihr Name verrät, was es hier schon zur Zeit der Römer gegeben hat und wofür die Stadt bis heute bekannt ist: heiße und kalte Quellen, noch genauer, bromsalzhaltige Schwefelquellen.
Die Stadt, die auf einer Höhe von 156 m über dem Meeresspiegel liegt, hält viele kleine Weinhandlungen, die hier zur Weinprobe einladen. Heute leben in Acqui Terme, Provinz Alessandria, über 20.000 Menschen.
Geschichte: Das ligurische Aquae Statiellae war schon zu Zeiten der alten Römer ein berühmtes und beliebtes Thermalbad. La Bollente ist die bekannteste, aber nicht die einzige Thermalquelle in Acqui Terme. Der Brunnen auf der Piazza della Bollente bringt 75 ° heißes Wasser hervor. Auf der anderen Seite des Flusses Bormida sprudelt aus 40 Quellen heißes Wasser. Neben den Antique Terme, die eine Wassertemperatur von 55° erreichen, spendet auch ein Brunnen, der Brunnen Acqua Maria, angenehm warmes Schwefelwasser. Reste eines römischen Thermalaquädukts aus dem 2. Jh. wachsen hier zu imposanten Ruinen auf.
Erst im 17. Jh. hatte man den Thermen, die zwischenzeitlich vernachlässigt worden und darüber verfallen waren, wieder Aufmerksamkeit geschenkt. Sie wurden nach und nach wieder aufgebaut und in der Folge von den Savoyern, die sich hier regelmäßig aufhielten, erweitert und ausgebaut.
Die Stadt, die einst an der alten römischen Handelsstraße, der Via Aemilia Scauri lag, über die viele Kaufleute auf ihrem Weg von der Po-Ebene an die Küste Liguriens kamen, konnte sich relativ schnell zu einem Umschlagplatz und Handelszentrum für Kaufleute herausbilden. Einst gab es in der Stadt über 10 km lange Arkaden, die so genannten Archi Romani aus der Zeit des Kaisers Augustus, von denen heute jedoch nur noch vier Pfeilerbögen erhalten sind. Geschichtlich war die Stadt zwischen dem 10. und dem 12. Jh. politisch unabhängig, bis die Markgrafen von Monferrato die Macht übernommen haben.
Sehenswert: Im Stadtbild selbst hat sich in den letzten 150 Jahren kaum etwas verändert, pastellfarbene Häuser zieren hier das Zentrum. Bei einem Spaziergang durch die Gassen der Stadt fällt es leicht, sich in das 19. Jh. zurück zu versetzen.
Noch aus der Zeit der Renaissance stammt auch die Piazza del Duomo. Ihr Dom wurde im Jahr 1067 angelegt, mit einem Renaissance-Portal von besonderem Reiz. Oben auf dem Hügel findet sich das Castello dei Paleologhi, in dem heute ein archäologisches Museum untergebracht ist. Auch die Basiclica di San Pietro lohnt hier einen Besuch, die noch aus dem 10./11. Jh. stammt.
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